Migration ist unter Kindern und Jugendlichen auf dem afrikanischen Kontinent weit verbreitet, doch die Reise birgt extreme Risiken. Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen, sind in hohem Maße Missbrauch, Menschenhandel und Ausbeutung ausgesetzt – insbesondere wenn sie aus Ländern südlich der Sahara stammen. Die zentrale Mittelmeerroute ist die gefährlichste, vor allem weil sie durch Libyen führt, wo schwache staatliche Institutionen und weit verbreitete Gewalt Bedingungen für Ausbeutung schaffen. Wie von UNICEF berichtetViele junge Menschen auf dieser Route, wie Hannah, verbringen lange Zeit auf der Durchreise und haben kaum Zugang zu Schutz.
„Ich habe ihnen vertraut.“
Hannah war erst 15 Jahre alt, als ihre Mutter starb und sie allein und schutzlos zurückließ. Ein Leben in Nigeria erschien ihr hoffnungslos. Als ihr jemand, dem sie vertraute, eine Chance auf eine bessere Zukunft anbot, nahm sie an. Sie erinnert sich:
„Jemand gab sich als Freund aus und sagte mir, er könne mich in zwei Wochen nach Europa bringen, an einen Ort, wo ich studieren und arbeiten könnte … Ich habe ihm vertraut.“
Mit ihrem geliebten Notizbuch in der Hand begann Hannah ihre Reise in Agadez, Niger. Doch erst an der nigerianisch-nigerianischen Grenze wurde ihr klar, dass sie verkauft worden war. Die Reise, von der man ihr gesagt hatte, sie würde zwei Wochen dauern, dauerte tatsächlich zwanzig Monate. Sie durchquerte die Wüste zu Fuß und mit dem LKW und wollte oft nach Hause zurückkehren. Doch das wäre gefährlich – und teuer, da sie ihre Schlepper bezahlen müsste.
Schließlich kam sie in Libyen an. Sie sagte:
Alles, was passierte, alles, was man hörte, war furchtbar. Man wusste, man könnte der Nächste sein … In Libyen lernte ich wahren Horror kennen: Menschen, die Leid zufügten und andere dazu zwangen, dasselbe zu tun, völlig gleichgültig gegenüber dem Leid anderer.“
Ihr erster Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, endete mit einem Motorschaden, und sie strandeten auf See. Beim zweiten Mal lief das Boot voll, doch die Küstenwache rettete sie und brachte sie an Land. Endlich war sie ihren Schleppern entkommen.
Heute, neun Jahre später, lebt Hannah in Rom. Sie studiert und engagiert sich für die Rechte junger Migranten. Sie ist außerdem Mitglied der Lenkungsgruppe des UNICEF-Projekts „U-Report On The Move“, einer Plattform, die jungen Migranten und Flüchtlingen in Italien eine Stimme gibt.
Wer ist dem größten Risiko ausgesetzt?
Laut einem gemeinsamen Bericht von UNICEF und IOM aus dem Jahr 2017Jugendliche und junge Migranten – insbesondere alleinreisende – sind weitaus stärker der Ausbeutung ausgesetzt als Erwachsene. Diese jungen Menschen sind der Gefahr von Zwangsarbeit, sexueller Ausbeutung, Gewalt, Missbrauch und sogar Kinderehen oder Gefangenschaft ausgesetzt.
Junge Menschen aus Subsahara-Afrika sind dem größten Risiko ausgesetzt. Studien deuten darauf hin, dass dies teilweise auf systemischen Rassismus zurückzuführen ist. Über 80 % der Jugendlichen und jungen Menschen aus dieser Region, die die zentrale Mittelmeerroute bereisen, berichten von Ausbeutung – im Vergleich zu etwa 55 % aus anderen Regionen.
Reisen in Gruppen oder eine höhere Bildung bieten einen gewissen Schutz, doch die mit dem Herkunftsland verbundenen Risiken überwiegen diese Vorteile oft.
Wie junge Migranten besser geschützt werden können
Die Ergebnisse von UNICEF bestätigen eine herzzerreißende Wahrheit: Viele junge Menschen sind bereit, für Sicherheit und Chancen Gefahr, Missbrauch und Ausbeutung auf sich zu nehmen. Die Bewältigung dieser Krise erfordert dringendes, koordiniertes Handeln.
Der Bericht schlägt vor, dass eine wirksame Reaktion darin besteht, sichere und legale Migrationswege auszubauen, um die Abhängigkeit von Schleppern zu verringern. Es bedeutet auch, gegen Menschenhändlernetzwerke vorzugehen und Schutzsysteme zu stärken. Schließen Sie sich noch heute dem Kampf an und unterzeichnen Sie die Petition Wir setzen uns für eine sichere Migration für alle ein.
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